Frauen in der Informatik

Frauen in der Informatiklehre?
Ja gerne!


2 x 10 Tipps für Firmen und Lernende im Berufsfeld Informatik, die nicht länger auf das Potenzial cleverer junger Frauen verzichten möchten.

10 Tipps für Firmen, die sich mehr Bewerbungen von Frauen wünschen

Sie möchten Ihre Informatik-Lehrstelle gerne an eine junge Frau vergeben, doch leider bewerben sich nur wenige interessierte Frauen bei Ihnen. Das können Sie tun:

1. Sie verwenden bei der Ausschreibung Ihrer Lehrstelle sprachlich konsequent weibliche und männliche Formen.

2. Sie zeigen in Inseraten oder Prospekten Bilder von Frauen und Männern in aktiven und vielfältigen Rollen und einem ausgewogenen Verhältnis.

3. Sie erwähnen in der Ausschreibung, dass in der Informatik neben analytischen und mathematischen Fähigkeiten Kreativität und Teamwork wichtig sind.

4. Sie formulieren eine witzige Ausschreibung, die neugierig macht.

5. Sie informieren die zuständigen AusbildungsberaterInnen sowie die Berufsberatung, dass Sie gerne eine Informatik-Lernende ausbilden möchten. Diese können interessierte Frauen dann direkt auffordern, sich bei Ihrer Firma zu bewerben.

6. Sie schicken Ihre Ausschreibung (in mehreren Exemplaren) an Schulen mit grossem Frauenanteil und bitten die Schulleitungen, die Ausschreibungen an geeigneten Orten aufzuhängen und direkt an interessierte Schülerinnen abzugeben.

7. Sie schicken die Ausschreibungen an Schulen mit speziellen Informatikkursen für Schülerinnen, z.B. an die Sekundarschulen BL, und bitten darum, die Ausschreibung den Teilnehmerinnen dieser Kurse abzugeben.

8. Sie lassen bei Betriebsbesichtigungen und Info- Veranstaltungen auch Frauen über Ihren Betrieb, die Ausbildung und den Beruf der Informatikerin berichten.

9. Sie bieten ausserhalb des Bewerbungsverfahrens einzelne Schnuppertage für Schülerinnen an, z.B. unter dem Motto "Girls schnuppern ICT".

10. Sie geben solche Schnupper-Angebote Schulen mit grossem Frauenanteil und Schulen mit speziellen Informatikkursen für Mädchen bekannt. Sie bitten die Schulleitungen, die Schülerinnen in geeigneter Form darüber zu informieren.

 

10 Tipps für die Ausbildung im Betrieb

Das Betriebliche Klima ist für viele Berufslernende ebenso wichtig wie die Sachinhalte einer Ausbildung. Viel Kommunikation, Wertschätzung und Transparenz wirken sich auf alle Jugendlichen in einer Lehre bestärkend und motivierend aus; besonders auch auf junge Frauen, die in einen geschlechteruntypischen Beruf einsteigen. Damit das Lehrverhältnis für beide Seiten zum Gewinn wird, können Sie folgendes tun:

1. Sie achten darauf, dass die Rechte und Pflichten der Lernenden von Anfang an klar und allen bekannt sind.

2. Sie bestimmen eine Ansprech- und Vertrauensperson für die Einführungsphase.

3. Sie planen vor allem in der Anfangsphase genug Zeit für Gespräche ein und führen diese konsequent durch.

4. Sie ermutigen die Lernenden, viele Fragen zu stellen.

5. Sie melden den Lernenden zurück, was sie gut machen. Sie erwähnen dabei auch Leistungen im Bereich der Sozialkompetenzen.

6. Sie unterstützen die Lernenden, Lücken z.B. im technischen Verständnis oder in der Fachterminologie, mit gezielten Hilfestellungen zu trainieren.

7. Sie achten konsequent auf einen wertschätzenden Umgang aller Mitarbeitenden untereinander und dulden keine herabsetzenden oder verletzenden Bemerkungen. Ob eine Bemerkung herabsetzend oder verletzend ist, bestimmt die oder der Betroffene.

8. Sie berücksichtigen bei der Planung von Lernenden- und Firmenanlïässen die Interessen und Vorlieben von Frauen und Männern.

9. Sie lassen die Arbeits- und Aufenthaltsräume von Männern und Frauen mitgestalten, so dass sich alle darin wohl fühlen.

10. Sie behandeln Ihre Lernenden ganz normal; die jungen Frauen wünschen keine Sonderstellung.